Hauptursache sind Spannungen, die infolge des Hufbeschlages auftreten, weil dadurch die Seitenwände am Boden nicht auseinanderweichen können, das Sohlengewölbe gedrückt wird, anstatt abzuflachen, hinter dem letzten Nagel ein Knick in der Wand entsteht und die gesamte Hufmechanik gestört ist.
Die Hufwände müssen sich am Boden vom 0-Punkt an der Zehenspitze aus bis zur weitesten Stelle des Hufes allmählich erweitern. Die Trachten dürfen beim Auffußen keinen Hebel bilden.
Die Sohle ist nicht zur Druckaufnahme, sondern zum Druckausweichen Richtung Boden konzipiert. Entsprechend entstehen unerträgliche Spannungen, wenn diese physikalischen Faktoren mißachtet werden! Demnach kann eine Heilung niemals bei Beibehaltung, sondern nur durch Beseitigung dieser falschen Belastungen erfolgen.
Immobilisierung verzögert bekanntlich jede Heilung. Also kann Ausschaltung des Hufmechanismus niemals zu befriedigenden Heilerfolgen führen, was ja auch bekannt ist.
Der Hufmechanismus ist die Voraussetzung für normale Blutzufuhr in dieser Region und deshalb notwendig zur Heilung.
Bei Mangeldurchblutung wird nur spärliches Horn gebildet und der Riss wächst nicht aus bzw. erscheint in Kürze wieder.
Sobald ein Huf mit Kapselrissen (-brüchen) in eine Naturhufform gebracht wird, verheilt jeder Hornspalt per primam und auf Dauer.
Auf alle Fälle sind desinfizierende Mittel wie Jodoformäther zu vermeiden, die eine stark austrocknende Wirkung haben. Sie machen das nachwachsende Horn spröde und nicht haltbar. Man muß im Gegenteil den Hufen durch tägliches Baden reichlich Wasser zuführen.